Case Study II – FotoStudio
Fotostudio mit 3 Studios für Portrait, Beauty & Akt
Vorteil für den Kunden
Konstante & perfekte Bildqualität im gesamten Studio. Einsparung von 50.000€ und 1200 – 1800 Arbeitsstunden / Jahr
Anforderung unseres Kunden
Unser Kunde betreibt ein grosses Fotostudio mit 3 Studios und mehreren festangestellten und freien Fotografen. Das Studio ist seit mehreren Jahren schon voll digital und mit digitalen Mittelformat Back’s ausgestattet.
Aufnahmen von den Kunden werden in einem der 3 Studios erstellt, auf den Studiomonitoren beurteilt, automatisiert mit der RAW Software der digitalen Back Herstellers von RAW in TIF gewandelt und auf einen Retoucheserver übertragen. Auf dem Retoucheserver werden die Bilder in der Erstretouche bearbeitet und danach in 2 Präsentationsräumen per Beamer dem Kunden präsentiert. Die vom Kunden gewünschten Bilder werden danach in der Endretouche fertiggestellt und in einem eigenen Labor, entweder auf einer Fuji Frontier oder einem Grossformat Tintenstrahldrucker, ausgegeben.
Der Kunde bat uns um eine Analyse seines Workflows, der zwar in der Praxis funktioniere, Fotografen und Laboranten sich aber über verschiedenste Probleme wie z.b. unterschiedliche Helligkeiten der Bilder in Studio und Retouche, mangelnde Schärfe, nicht stimmige Farben usw. beklagen würden.
Unsere Leistung
Wir sind zusammen mit 2 Fotografinnen den kompletten bestehenden Arbeitsablauf durchgegangen und haben diesen analysiert.
Folgende Probleme haben wir festgestellt:
- Beurteilung der Bilder im Studio auf blickwinkelabhängigen TN+Film Monitoren, die für eine Bildverarbeitung nicht geeignet sind. Aufnahmen werden schon falsch belichtet und müssen dann korrigiert werden. Nur ein Teil der Monitore im Arbeitsablauf war kalibriert und das oft auf falsche Werte. Abweichungen von bis zu 4000°K und 80% Helligkeit wurden festgestellt.
- Bilder werden im Arbeitsablauf bis zu fünf mal auf Farbe und Helligkeit, angefangen von der Erstretouche bis hin zum Labor korrigiert.
- Abstimmungs- und Kommunikationsprobleme zwischen Fotografen und Labor
- Unnötiger Aufwand für Staubretouche und Ausgleich von Hintergrundfehlern.
- Falsches Finishing in der Retouche von veralteten Photoshoptechniken bis hin zu fehlender Scharfzeichnung. Keine selektive Bearbeitung bzw. unzureichende Ebenentechniken.
- Unterschiedliche Lichtverhältnisse in Studio, Retouche, Präsentationsraum und Labor – keine einheitliche Bildbewertung möglich
- Fehlende Kenntnisse der Fotografen bei Farbräumen und im digitalen Workflow sowie bei der RAW Verarbeitung allgemein, da bisher voll automatisiert.
- Veraltete Software Versionen, mangelnde Vorschau Möglichkeiten, unzeitgemässe RAW Konvertierung ohne Möglichkeiten der Lichter und Tiefenkorrektur.
Aufgrund der Problemanalyse haben wir dem Kunden eine komplette Workflow Analyse mit 3 unterschiedlichen Modulen erstellt, um die jeweiligen Probleme von kritisch bis optional zu lösen.
Der Kunde beauftragte uns mit der Optimierung des Workflows und wir realisierten innerhalb von 6 Tagen und mit einer sehr geringen Investition in neue Hardware folgendes:
- Empfehlungen zur Anschaffung von 3 günstigen aber ausgezeichneten 24 Zoll Studiomonitoren für die Bildkontrolle und drei 27 Zoll Monitoren für die Retouche. Weiterverwendung der vorhandenen beiden guten EIZO 22 Zoll Monitore auf den Reserveretoucheplätzen.
- Einführung eines durchgängig kalibrierten Workflows in Studio, Retouche, Präsentation und Labor.
- Kalibration und Profilierung aller Monitore und Beamer, Profilerstellung bzw. Abgleich für Tintenstrahldrucker und Mini Lab.
- Einführung eines durchgängig verwendeten einheitlichen Farbraums.
- Einrichtung eines mobilen D50 / D65 umgebungslichtunabhängigen Bearbeitungsplatzes.
- Schulung der Mitarbeiter im digitalen RAW Workflow, den Grundlagen des Farbmanagements und der selbständigen Sensorreinigung.
- Einführung und Schulung von Finishing Techniken in Photoshop wie selektivem arbeiten mit Ebenenmasken, schnellen Beautyretouchetechniken wie die Vogue Retusche etc.
- Aktualisierung des Betriebssystems und Einführung einer neuen Version des RAW Konverters.
Das Ergebnis:
Nach der Einführung wurde eine Farb- und Helligkeitskonstanz von der Aufnahme bis zur Ausgabe im Labor erreicht. Die Ausgabe entspricht nun exakt dem, was in der Retouche bzw. in der Kundenpräsentation zu sehen ist.
Die Qualität der Bilder ist durch die Einführung eines zusätzlichen Arbeitsschrittes – des Finishings – deutlich gestiegen.
Durch die Reduzierung der Verarbeitungsstufen von 5 auf 2 wurde trotz Hinzunahme der Finishing Techniken in der Retouche, die Arbeitszeit der Fotografen pro Set um durchschnittlich 45 Minuten reduziert. D.h. ein Fotograf kann am Tag bis zu 2 Aufträge mehr bearbeiten.
Aufgrund der Workflow und Technikanalyse und dem Update der Recher auf eine neue Softwaregeneration konnte die eigentlich geplante Anschaffung von 3 neuen digitalen Backs (Stückpreis ca. 20.000€), die zur Lösung der o.g. Probleme von seinem Händler empfohlen worden war, auf unbestimmte Zeit verschoben werden, da nach der Workflowoptimierung die Qualität der Bilder für alle Ansprüche des Kunden völlig ausreicht.
Insgesamt konnte der Kunde mit einer Investition von 6 Beratungstagen fast 50.000€ und 1200 – 1800 Arbeitsstunden pro Jahr einsparen.